Die Grenze liegt in uns selbst

10 Feb

Vor einigen Tagen traf ich eine Abiturientin, die in einer Runde locker, fröhlich und sehr engagiert erzählte, wie es ihr gelungen war, kostenfrei an einer sehr teuren Veranstaltung teilzunehmen. Auf derselben Konferenz berichtete ein erfolgreicher Unternehmer, wie er zu seinem größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte gekommen war. Beide haben etwas sehr Entscheidendes gemeinsam: Sie wagten, was sich die meisten Menschen nicht trauen würden.

20160210_Aktionsradius_1000px
Sprengen Sie die unsichtbaren Ketten, die Ihren Aktionsradius begrenzen

 

Entschlossenes Vorgehen ohne Furcht vor einer Absage

In beiden Fällen standen die Wunschvorstellungen fest. Genau wie der feste Entschluss, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Unerschrocken setzten sie um, was zunächst völlig unmöglich erschien. Die Abiturientin schrieb an den Veranstalter einen ebenso überzeugenden wie freundlichen Brief, warum sie gerne dabei sein möchte; dass die Teilnahme für ihre berufliche Entwicklung enorm von Vorteil sei, sie jedoch keinen Cent habe, um die Gebühr zu bezahlen.

Auch der Unternehmer handelte proaktiv. Er rief seinen zunächst unerreichbar erscheinenden, potentiellen Kunden  – ein prominenter englischer Unternehmer – einfach an und konnte es kaum fassen, als er zwei Wochen später im Flugzeug nach London saß, um dort das erste Gespräch zu führen.

Das Unmögliche möglich machen

Beide

  • hatten ein klare Vorstellung vom gewünschten Ergebnis
  • hatten unkonventionelle und dennoch naheliegende Ideen für konkrete Maßnahmen
  • überwanden ihre Ängste und Zweifel
  • gelangten dadurch an ihr Ziel
  • wurden durch diesen Erfolg beflügelt und wuchsen über sich selbst hinaus

 

Wie sieht es mit unseren eigenen Chancen aus?

Wie viele Chancen haben Sie sich im Laufe Ihres Lebens bereits entgehen lassen, weil Sie nicht an Ihren Erfolg geglaubt haben? Oder weil Ihnen die ultimative Entschlossenheit fehlte, die nötigen Schritte zu tun? Vielleicht haben Sie sich gar nicht erst Gedanken darüber gemacht, wie Sie Ihrem Ziel näher kommen können. Kann es auch sein, dass Sie zu klein gedacht haben – von sich selbst, Ihren Fähigkeiten und den Gestaltungsspielräumen, die Ihnen das Leben bietet.

Ehrliches Interesse überzeugte Michael Jacksons Manager

Bei Gesprächen mit meinen erwachsenen Kindern ermutige ich sie oft dazu, in ihren jungen Jahren mutig Erfahrungen zu sammeln und Dinge zu tun, die sie sich eigentlich nicht zutrauen, weil ich weiß, dass es mit jedem Lebensjahr schwieriger wird, solche Experimente zu wagen. Die Scheu vor Misserfolgen oder sich zu blamieren nimmt immer mehr zu.

Mein Sohn ist ein großer Michael Jackson-Fan. Um mehr über sein Idol zu erfahren, rief er kurzentschlossen Jacksons ehemaligen Manager an und bat um eine Stunde seiner Zeit. Dieser spürte sein ehrliches Interesse. Aus einer Stunde entwickelten sich nun bereits mehrere persönliche Begegnungen und ein regelmäßiger Austausch.

Falsch verstandener Respekt oder warum fehlt so oft der Mut?

Immer wieder überrascht mich, wie falsch verstandener Respekt viele Menschen davon abhält, scheinbar aussichtslose Aktionen überhaupt in Erwägung zu ziehen. Was haben wir zu verlieren? Oder wie Martin Limbeck, ein erfolgreicher Verkaufstrainer, schreibt: Nicht gekauft hat er schon!

Auch bei unseren Maschinendesign Projekten beobachte ich solche Verhaltensmuster. Oftmals fehlt der Mut und das Zutrauen zu den Schritten, die man bereits als richtig erkannt hat. Stattdessen diskutiert man im Rückwärtsgang darüber, warum der herkömmliche Weg sinnvoll, ja sogar unumgänglich, sei. Dass dies viel mehr Absicherung als Erfolgsstrategie ist, erkennen wir mit einem ängstlichen und auf Sicherheit ausgerichteten Blickwinkel gar nicht. Der Erfolg wird so auf den kleinstmöglichen Nenner gebracht. Zu unserem Erstaunen finden sich für ein solches Vorgehen immer genügend Argumente und Befürworter.

Konsequenzen interessieren uns zunächst nicht

Bei Design Tech gehen wir deshalb konsequent den Weg, vom Ziel her zu denken. Wir setzen uns zunächst nicht mit den Konsequenzen auseinander. Die erste Frage lautet immer: Was wollen wir mit diesem Projekt für unseren Kunden erreichen? Anschließend listen wir alle Maßnahmen auf, die dafür sinnvoll erscheinen.

Nun sprechen wir auch intensiv mit unseren Auftraggebern darüber, welchen „Preis“ ein solches Vorgehen hat: Z. B. könnte sich die Markteinführung um ein halbes Jahr verschieben. Oder es werden zusätzliche Kapazitäten in der Entwicklungsabteilung nötig. Es ist aus meiner Beobachtung bedeutend konstruktiver, im Einzelfall die Zielsetzung bereits vor dem Projektstart bewusst herab zu stufen, wenn die erforderlichen  Kompetenzen und Ressourcen nicht beschafft werden können, um das Ziel in der vorgegebenen Zeit zu erreichen.

Geht nicht – gibt’s nicht

Sind diese Eckpunkte alle ausdiskutiert und fixiert, streichen wir jedes „Geht nicht“ aus unserem Vokabular. Denn unsere Erfahrung hat gezeigt: Wenn wir erst einmal losmarschiert sind, war das Ergebnis jedes Mal herausragend – und wirtschaftlich für unsere Auftraggeber ein voller Erfolg.

„Unrealistische“ Wünsche – warum eigentlich nicht?

Wenn Sie einen „unrealistischen“ Wunsch verspüren, dann stellen Sie sich jedes Mal die Frage: Warum eigentlich nicht? – Ich wäre sehr überrascht, wenn Sie nicht übersprudelten vor Ideen und Handlungsimpulsen, die Sie Ihrem Ziel näher brächten. Sollten Sie auf Ihrem Weg unsicher werden, ob Ihre Aktion Sinn macht oder ob Sie sich damit kleine oder größere Misserfolge einhandeln, dann ignorieren Sie schlicht und einfach Ihre Zweifel. Folgen Sie unbeirrt Ihrem Plan weiter.

Schreiben Sie mir, wenn Sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Umsetzen Ihrer großen Gedanken.

 

Ihr Jürgen R. Schmid

Design Tech

 

www.designtech.eu

2 Replies to “Die Grenze liegt in uns selbst

  1. Das kann ich einmal mehr nur unterstreichen.

    Ergänzen möchte ich, dass man sich auch nicht von den Leuten abhalten lassen soll, die Idee umzusetzen, die sie nicht gut finden. Oftmals sind das eben die „Unmutigen“, die noch nie etwas gewagt haben. Man hat schnell 100 Gründe, wieso es scheitern könnte.

    Es gibt zu viele Leute, die mir erzählen, sie hätten schon dies und jene Idee gehabt, aber noch keine umgesetzt. Dann bringen Ideen auch nichts.

    Im Moment bin ich auch dabei, eine neue Idee umzusetzen. Wir testen einen Prototyp mit potenziellen Userinnen und Kunden. Es gibt Leute, die das nie nutzen würden. Nur schon die Gründe weshalb, sind spannend. Und die, die es nutzen würden, geben jetzt schon interessante Hinweise für mögliche Erweiterungen.

    Ich kann nur alle ermutigen, es zu tun und konsequent umzusetzen. Und man muss einfach auch viel Geduld haben.

    Der Friedhof ist voll von Leuten mit nicht umgesetzten Ideen!

    • Geduld ist eine gute Ausrede etwas nicht zu tun. Es geht mir sicher nicht darum das Wachstum unserer Grashalme zu beschleunigen, in dem wir daran ziehen. Dennoch ist es eine Herausforderung eine effiziente Balance zu finden zwischen Geduld und Hyperaktivität.
      Der entscheidene Punkt ist ist das Zutrauen in die eigenen Möglichkeite. Bei Design Tech haben wir mit diesem Grundgedanke bereits viele „unlösbaren“ Herausforderungen im Industrial Design zum Erfolg verholfen. Jürgen R. Schmid Maschinendesign

Schreibe einen Kommentar zu Jürgen R. Schmid Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert