W o l l t e n Sie schon einmal abnehmen, endlich beginnen regelmäßig Sport zu machen oder sich mehr Zeit zu nehmen für Freunde? Haben Sie dann Ihr Verhalten verändert, den wichtigsten Freundschaften definitiv mehr Zeit eingeräumt? Waren Sie mit Ihrem „Wollen“ in der Tat erfolgreich?
„Wollen“ ist ein wirkungsstarkes Betäubungsmittel
Vor etwa fünf Jahren hatte ich ein Gespräch mit einem Maschinenbau-Unternehmer. Er hat erkannt, dass die Beschäftigung mit den laufenden Projekten und dem Tagesgeschäft heute für Ihn wichtig ist, um Geld zu verdienen. Ich habe ihn gefragt, womit er morgen seine Gewinne machen wird. Daraufhin antwortete er, dass ihm bewusst ist, dass er in seinem Unternehmen Zeit und Ressourcen für Zukunftsprojekte einräumen sollte.
Das böse Erwachen
Gestern habe ich ihn wieder getroffen. Er hat mir gestanden, dass Zukunftsprojekte, die für das Unternehmen in drei oder fünf Jahren wichtig sind, immer noch keinen Raum im Unternehmen haben. „Ich „wollte“ die Voraussetzungen schaffen, aber…“
Das selbst organisierte Ablenkungsmanöver
Ich kenne das auch von mir selbst. Ich sehe den Bedarf und die Notwendigkeit und „will“ etwas ändern. Daraus ist noch nie etwas geworden. Es kommt etwas dazwischen, das mich von der Spur ablenkt, es gerät in Vergessenheit, die Ressourcen sind anderweitig fest verwurzelt und es scheint immer irgendwie unmöglich zu sein, das Projekt zu starten. Das Einzige, das sich immer wieder meldet, ist das schlechte Gewissen. Aber auch das wird immer leiser und verstummt schließlich komplett.
Entschlossenheit braucht konsequentes Denken und Handeln
Daraufhin habe ich verschiedene Projekte die seit einer Ewigkeit in der Warteschleife sind näher betrachtet: Wann ist ein Projekt zur Umsetzung gebracht worden, wann im Sande verlaufen? Bei allen Beispielen fand ich eine Gemeinsamkeit – jemand „wollte“ etwas ändern oder in Bewegung bringen. Was fehlte war die eindeutige Entschlossenheit. So hat sich das Projekt nach einiger Zeit aus meinem Blickfeld geschlichen. Manche einfachen Themen beschäftigten mich wegen fehlender Entschlossenheit jahrelang, ohne zur Anwendung zu kommen. Warum ist das so?
Vom Unmöglichen zum Möglichen
„Wollen“ ist wertlos. Nichts! Wollen ist ein unnützer Vorsatz. Wenn Projekte aus den Startlöchern kommen sollen, braucht es trotz Zweifel und unangenehmer Konsequenzen meine klare und bewusste Entschlossenheit. Ein klares und oft kompromissloses, zumindest jedoch ein konsequentes JA!
Erst wenn ich bereit bin, alle psychischen und physischen Energien auf dieses Projekt zu lenken, löse ich die Ladehemmung auf. Wenn aus dem gut gemeinten „Wollen“ Entschlossenheit wird, wird auch Unmögliches möglich. Es lohnt sich, darüber im Klaren zu werden, ob ich im unverbindlichen und kraftlosen „Wollen-“ oder im Entschlossenheits-Modus bin.
Jürgen R. Schmid
Design Tech