Weniger arbeiten mehr erreichen

4 Mai

Auf dem Schreibtisch stapeln sich die Akten und die Projekte. Der freie Platz entspricht etwa einem DIN A4-Block. Ich arbeite an meinem dringendsten Projekt. Das Wichtigste kommt dabei zu kurz. Jedes Mal, wenn ich meinen Blick vom PC abwende, sehe ich  die ganzen Notwendigkeiten und unerledigten Aufgaben. Meine Gedanken schweifen nur kurz ab. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass es mehr als sieben Minuten braucht, bis die volle Konzentration wieder dem aktuellen Thema zukommt. Aufräumen lohnt sich schon rein wirtschaftlich gesehen. Aufräumen ist lästig, steigert aber in jedem Fall erheblich die Effizienz.

Das Alte entfernen, das Neue entfalten

 

Weg ist weg!

Diese Erkenntnis habe ich zum Anlass genommen, darüber nachzudenken, wo bei mir überall nicht aufgeräumt ist. Dort nämlich kann sich nichts Neues entfalten. Haben Sie bei einem aufgeräumten Keller auch schon mal Erleichterung und Befreiung  gefühlt? Ich habe mich definitiv von einigen Dingen getrennt, die ich schon mehr als ein Jahr nicht mehr gebraucht habe. Dieser Verzicht ist bei mir immer auch mit Zweifeln verbunden, denn weg ist weg! Ich kenne einige Menschen, denen es genauso geht und habe für mich eine Grundregel entwickelt: Immer wenn ich etwas Neues beginne, gebe ich etwas Altes dafür auf.

Warum hat eine Zielscheibe nur eine Mitte?

Gehen wir jetzt mal in eine andere Ebene des Aufräumens:
Als wir bei Design Tech alle anderen Geschäftsbereiche aufgegeben und den Fokus ausschließlich auf Industrial Design für den Maschinenbau gerichtet haben, musste einiges aufgeräumt und abgeschafft werden. Kunden und Projekte aus dem Handwerksbereich, Medizintechnik, Sportgeräte, Haushaltsgeräte. Ich war mir nicht hundert Prozent sicher, ob ich damit den richtigen Weg einschlage. Bei diversen Vertragsauflösungen plagten mich durchaus Zweifel und sogar Existenzängste.

Nur wer das Zentrum kennt, kann einen Volltreffer landen

Diesen weitreichenden Maßnahmen gingen scharfsinnige Überlegungen voraus und bei der tatsächlichen Durchführung war viel Mut gefordert. Im Inneren hatte ich allerdings Gewissheit, dass diese spektakuläre Aufräumaktion neue Möglichkeiten hervorbringen würde. Auf meinem Schreibtisch liegen heute nur noch Aufgaben rund um die Maschine. Nichts lenkt ab. Alle Tätigkeiten und Denkprozesse richten sich auf ein Thema: „Mehr Erfolg durch das einzig richtige Maschinendesign“ Bewusst und sehr gezielt beschäftigen wir  uns mit vielschichtigen Themen, die vordergründig nichts mit Maschinen zu tun haben, die jedoch immer in letzter Konsequenz unsere Kompetenz in dem einzigen Spezialgebiet  stärken und die Industriedesign Ergebnisse für unsere Auftraggeber noch wertvoller machen.

Leider sehr anstrengend !

Es ist leicht auf Verzicht zu verzichten. Am Ende stehen allerdings ein heilloses Durcheinander und sehr viel Stress und wenig nützliches Resultat.

Der schwierige Prozess, das Überflüssige zu entfernen! 

Sicher  haben Sie Bereiche, die mit einer Aufräumaktion signifikant beschleunigbar sind. Wenn Sie genau wissen, was Ihnen Freude bereitet und klar ist, welche Absicht Sie verfolgen wollen, dann erkennen Sie leicht, was überflüssig ist: Produkte, die kein Ergebnis abwerfen. Features, die niemand bezahlt. Märkte, die nicht zum Unternehmen passen. Mitgliedschaften in Verbänden, ehrenamtliche Verpflichtungen, Empfänge oder Messeteilnahmen, die vor 20 Jahren geeignet waren, Geschäfte zu machen. Unnütze Zeitschriften und Abteilungen, die überflüssig geworden sind. Arbeitskreise, die nicht zielführend sind und keinen Spaß machen, Lager und Produktionsfläche, von dem man sich nicht trennen kann…

Wie man pragmatisch sein Zentrum identifizieren kann

Ein Blick auf den Schreibtisch und den Terminkalender gibt mir zuverlässig Aufschluss und Erkenntnisse, was geordnet oder entfernt werden muss. Die Erfahrung und Gewissheit, dass sowohl kleine als auch große Auf- und Wegräum-Maßnahmen meine Energie und Arbeitskraft fokussieren, gibt mir die alles entscheidende Entschlusskraft, mich von Gewohntem zu trennen und mich ausschließlich auf zukunftsfähige Aufgaben  zu konzentrieren.

 

Ihr Jürgen R. Schmid

Design Tech

 

www.designtech.eu

 

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