Ab morgen nehme ich ab! Oder: Wie wir Vorsätze wirklich realisieren können

6 Jan

‚Im neuen Jahr lebe ich meine Beziehungen bewusster.‘ ‚Ab jetzt beginne ich zu sparen.‘ Oder ‚Ab morgen gehe ich ins Fitness-Studio.‘ Solche Vorhaben überleben oft nicht einmal eine Nacht. Sie kennen bestimmt auch Neujahrsvorsätze, die gescheitert sind. Warum ist das so?

Treibstoff
Gute Vorsätze zünden ihren Treibstoff

 

Vorsätze mit einem persönlichen Ziel verknüpfen

Meine Erkenntnis: Gescheiterte Vorsätze sind immer isolierte, spontan getroffene Entscheidungen. Es fehlt die bewusste Anbindung an ein wichtiges, übergeordnetes Ziel, an eine persönliche Idee oder einen tiefen inneren Wunsch nach Veränderung. Manchmal boykottieren wir auch unbewusst einen Vorsatz, wenn er nicht mit dem eigenen Wertesystem übereinstimmt oder tief in unserer Persönlichkeit verwurzelt ist.

Schuld ist nicht der Mangel an…

Um jeder Selbstanklage oder Ausrede gleich den Garaus zu machen: Es liegt nicht an mangelnder Disziplin, Konzentration oder Zeit, wenn wir scheitern. Es fehlt uns ganz schlicht das erklärte eindeutige Ziel!

Ich spreche von einem Ziel, das Ihr Innerstes zum Durchstarten bringt, Ihnen punktgenau Ihre komplette Lebensenergie bereit stellt. Ein Ziel, bei dem Sie schon der Gedanke an die Umsetzung vom Sessel hebt. Wenn Sie dieses Ziel formulieren und mit Ihrer Mission verknüpfen, haben Sie die optimale Startposition.

So stabilisierte ich meinen Entschluss zu sparen

Mir war schon immer klar, dass eine gewisse finanzielle Reserve für mich vorteilhaft wäre. Leider habe ich nie begonnen, mein Sparschwein zu füttern. Das persönliche Einkommen von freiberuflichen Designern in den ersten Jahren und auch häufig noch später ist so kärglich, dass es kaum möglich ist, etwas zur Seite zu legen. So dachte auch ich in der ersten Zeit meiner Karriere. So blieb der Vorsatz nur eine kraftlose, immer wiederkehrende Absicht.

Vor einigen Jahren gelang mir trotzdem der Durchbruch in Sachen Sparen. Es fing mit der Erkenntnis an, dass ich etwas für meine Altersvorsorge tun müsse, die bei Selbständigen häufig zu kurz kommt. Zusätzlich machte mich die Bemerkung eines Kollegen nachdenklich, dass seine jungen Mitarbeiter bereits eine bessere Absicherung hätten als er mit 40 Jahren.

Die 72-Stunden-Regel: Ich halte sie für ein Naturgesetz.

Am Anfang steht der feste Entschluss zu sparen. Unmittelbar danach – jedenfalls innerhalb von 72 Stunden – traf ich mit mir selbst eine Vereinbarung und legte entschieden 10% meines Einkommens zur Seite. Dorthin, wo ich keine Möglichkeit hatte, die Ersparnisse zu plündern. Für mich war es wichtig, diese 10% gleich am Monatsanfang zu überweisen. Denn jeder weiß, dass am Monatsende nichts mehr zum Sparen übrig bleibt. Als ich nach wenigen Monaten die Gewissheit hatte, dass die verbleibenden 90% zum Leben ausreichten, erhöhte ich auf 20%. Auch das funktionierte erstaunlich problemlos!

Ich konnte noch immer für meinen Fünf-Personen-Haushalt aufkommen.

Oftmals erntete ich ungläubiges Kopfschütteln bezüglich der Umsetzbarkeit eines solchen Vorhabens. Überzeugen konnte ich dann oft mit dem Hinweis, dass ich damals eine fünfköpfige Familie durchzubringen hatte. Das machte mich zum überzeugenden Gesprächspartner.

Hilfsmittel sind hilfreich

Ich hatte mir in mein Portemonnaie eine visitenkartengroße Notiz gelegt mit der Aufschrift: ‚Brauche ich das wirklich?‘ Und Sie glauben gar nicht, was Sie alles nicht brauchen. Sie legen dann einige Gegenstände wieder zurück ins Regal oder löschen das Online-Bestellformular, bevor Sie auf „senden“ drücken. Diese einfache Spar-Idee kam mir während eines Umzugs, bei dem meine Familie und ich es auf zwei volle Acht-Kubikmeter-Container Müll brachten. Ein Großteil der Sachen hätte nie gekauft werden müssen.

Eine wichtige Lektion im Leben

Die Erkenntnis des Gewinns durch Verzicht auf Überflüssiges habe ich schließlich abstrahiert, damit sie auf andere Vorhaben übertragbar ist. Heute gehört sie zu meinen wichtigsten Lebenserfahrungen, die ich mit viel Entschlossenheit – auch beim Industrial Design von Maschinen und bei der Unternehmensentwicklung von Design Tech – anwende.

So gelingt Ihr Vorhaben

Immens wichtig ist die Anfangsphase: Wenn Sie es schaffen, einen Vorsatz zu Ihrem Ziel zu machen, das gleichzeitig eine Anbindung an Ihren Lebensentwurf hat, haben Sie bereits einen riesigen Schritt in Richtung Umsetzung gemacht. In der zweiten Phase ist es sinnvoll, kreative Hilfsmittel wie die 72-Stunden-Regel und die Notiz im Geldbeutel zu nutzen. So werden Sie zügig und entschieden ihrem Ziel näher kommen.

Definitiv:  Eine Prise Disziplin – und die Fortschritte feiern

Um durchzuhalten braucht es jetzt nur noch eine Prise Disziplin und gelegentlich einen wohlwollenden und freudigen Blick auf Ihre Fortschritte. Letzteres wird Sie motivieren, dran zu bleiben, bis Sie Ihren Vorsatz umgesetzt haben.

Wenn es dann soweit ist, können Sie das Erreichte voller Freude genießen. Grund genug, auf sich stolz zu sein. Denn das, was Sie für wichtig halten, haben Sie auch umgesetzt.

Ich freue mich auf Hinweise zu Ihren Strategien und Ihren Erfolgen, die ich gerne an meine Leser weitergebe.

 

Ihr Jürgen R. Schmid

Design Tech

www.designtech.eu

 

 

4 Replies to “Ab morgen nehme ich ab! Oder: Wie wir Vorsätze wirklich realisieren können

  1. Sehr geehrter Herr Schmid;

    wenn bei mir etwas droht nicht umgesetzt zu werden, fange ich SOFORT damit an.

    Ich will mehr Sport treiben, ich habe jetzt Zeit- ich fange SOFORT damit an!
    Mein Büro ist unordentlich, ich habe jetzt Zeit- ich räume SOFORT auf!
    Ich habe zu wenig Zeit für die Familie, ich habe jetzt Zeit- ich nehme mir JETZT die Zeit!

    Dann tut es mir auch richtig gut die Erfolge zu sehen und zu genießen- da sie unmittelbar passieren!

    Mit freundlichen Grüßen
    Holger Zappe

    • Es ist genau so wie Sie schreiben!
      Sie kennen die 72 Stunden Regel.
      Jedes Vorhaben sollte mit einer ersten Handlung innerhalb 72 Stunden begonnen werden. Wenn nicht, schwindet die Chance zu Realisierung gegen Null !

  2. Sehr geehrter Herr Schmid,
    mit Sicherheit ist es sehr wichtig, für die „späten Tage“ finanziell vorzusorgen. Die Konzeption, die Sie für sich und ihre Familie entwickelt haben finde ich auch sehr gut, denn die einzelnen Punkte sollte sich jeder zu Herzen nehmen und für sich selbst genauestens überdenken.
    Ein weiterer sehr sehr wichtiger Faktor im Leben ist aber meiner Meinung nach die Gesundheit.
    Wenn man sich schon finanziell keine Sorgen machen muss, dann wäre es doch schön, dies auch gesund genießen zu können.
    Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, mit unserem Neuen und Einzigartigem Modell
    „myPfadFinder“ ( beschrieben im Buch von Ralf Wuzel, welches ich Ihnen durch ihre Tochter Lisa zukommen ließ ) zu helfen, Gesundheit und Glück selber erreichen zu können.
    Gerne stelle ich Ihnen unser Modell in einem persönlichen Gespräch näher vor.
    Über eine positive Rückmeldung Ihrerseits würde ich mich sehr freuen.

    mit freundlichen Grüßen

    Manfred Hein
    CellRegulation
    CellRegulation.mobi

    Regionaler Partner von: myPfadFinder

    • Das ist auch meine Meinung! Vorsätze die nicht umgesetzt werden sind komplett nutzlos, sogar schädlich fürs Selbstwertgefühl und machen ein schlechtes Gewissen. Gesundheit braucht jederzeit hohe Beachtung. Jeder umgesetzte Vorsatz rund um die Gesundheit wird nachhaltig „belohnt“. Das lässt sich je nach persönlicher Einstellung ergänzen. Familie, Beziehung, Freunde, Finanzen,…

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