Ich habe für mich festgestellt, dass neben Beruf und Familie nicht viel Zeit bleibt, um
mich ernsthaft um Freundschaften zu kümmern. Über weite Strecken bin ich in meinem Tagesablauf selbst zu kurz gekommen. Wo bleibt dann noch Zeit für Freunde? Oft genug
bleibt dieser bedeutende Personenkreis außen vor und verkümmert bis auf Null.
Freunde brauchen Raum und Zeit
Also habe ich in meiner Lebensplanung Freunden einen Extra-Platz eingeräumt. „Wie viele sollen es sein – im Idealfall?“ habe ich mich gefragt. Wieviel Zeit und Beachtung braucht eine wertvolle Freundschaft?
Ich spreche hier nicht von vielen Freunden, und erst recht nicht von Facebook-„Freunden“. Sondern solchen, die ich nachts anrufen könnte ohne mit der Wimper zu zucken.
Fünf beste Freunde
Fünf beste Freunde schienen mir ganz willkürlich betrachtet eine gute Größenordnung. Anschließend habe ich meine engsten Kontakte aufgezählt und die Entwicklung dieser Verbindungen über Jahre hinweg beobachtet: Welche Qualität hat der Umgang miteinander? Wie sind die jeweiligen Interessen, die begeistern? Welcher Kontakt ist lediglich eine Verpflichtung, welcher läuft wie von selbst, wie groß ist das gegenseitige Interesse, sich füreinander Zeit zu nehmen, gemeinsam etwas zu unternehmen oder ein vertieftes Gespräch zu führen? Profitiert jeder vom anderen, oder ist es eine Einbahnstraße die oft in einer Sackgasse endet.
Schön, dass sich Menschen verändern
Im Lauf der Jahre habe ich bemerkt, dass in meiner geheimen Liste eine stetige Bewegung war. Neue Freundschaften kamen hinzu, andere haben sich gelöst oder haben sich in eine lockere Verbindung verwandelt.
Heute weiß ich, dass mein persönlicher Freundeskreis kein festes Gefüge ist. Er ist in einer sanften Bewegung. Aber immer ist es ein Freundeskreis. Alle Freunde zusammengenommen bilden einen vollständigen Kreis, sind ein komplettes Team. Auch wenn der eine Freund mit einem anderen überhaupt nicht kann, sind doch alle zusammen ein starkes Spiegelbild meiner eigenen Persönlichkeit.
Freunde sind unser Spiegelbild
Sie bilden meinen momentanen Entwicklungsstand ab. Wir unterstützen und fördern uns gegenseitig und alle zusammen sind für mich eine ganz persönliche und individuelle Einheit. Das ist meine Erwartung an einen Freundeskreis. Denn ein Mensch alleine kann niemals alle Bedürfnisse und Interessen abdecken. Alle zusammen jedoch sehr wohl. So habe ich mich von dem Druck befreit, dass es einen „idealen“ Freund für mich geben muss. Meine Lösung ist der Freundeskreis.
Alle zusammen sind das Ganze
Jeder einzelne Freund ist ein Teil der Quattro – oder in meinem Fall – Cinque Stagioni
mit ganz unterschiedlichen Belägen und Geschmacksrichtungen. Zusammen ist mein Freundeskreis wie eine Pizza.
Ihr Jürgen R. Schmid
Design Tech
Lieber Herr Schmid,
eine schöne Metapher von Ihnen, die ich in hohem Maße nachvollziehen kann. Wenn es nur Pizza geben würde, ist man dieser bald überdrüssig. Für stark in Beruf und Alltag eingebundene Personen ist es nach meiner Ansicht dennoch sinnvoll, regelmäßig einen Pizzatag einzuplanen, auch mit neuen Ingredienzien, damit die Liebe zur Pizza immer schön frisch bleibt.
Und: heiß schmeckt die Pizza am besten.
Herzliche Grüße ins Gäu,
Volker Knittel