Die unbeachtete Zeitfalle

23 Mrz

Die Fertigstellung des Berliner Flughafens verschiebt sich erneut. Auch wenn sich die ganze Geschichte mittlerweile zu einer Art Running Gag entwickelt hat: mich wundert, dass sich darüber alle wundern.

Wer zuerst kommt macht das Geschäft

 

Das Verzögerungsprinzip

Für die reine Produktion einer simplen Bohrerbox aus Blech braucht es knappe zwei Stunden. Trotzdem vergeht von der Bestellung bis zur Auslieferung eine gute Woche. Jürgen Kurz von tempus consulting hat mir das berichtet. Er war zuvor jahrelang Geschäftsführer bei drilbox, einem Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Bohrerboxen spezialisiert hat. Er muss es also wissen.

Der Berliner Flughafen und Bohrerboxen haben eins gemeinsam: Produktionsabläufe haben Liegezeiten. Was in der Produktion gilt, gilt auch bei jedem anderen Projekt. Selbst kleine Teilprojekte machen da keinen Unterschied – und auch private Themen bleiben nicht verschont. Wer schon mal ein Familienfest geplant hat, der weiß das: die reine Planungszeit ist verblüffend kurz.

Was Zeit frisst

Vor einigen Jahren haben wir bei Design Tech festgestellt, dass wir uns zu wenig um die Einstellung neuer qualifizierter Praktikanten gekümmert hatten. Ein Plakat sollte her, um an den Hochschulen für Nachwuchs zu werben. Von dieser Erkenntnis bis zur Idee verging schon eine Woche. Bis unser Aufruf dann schließlich an den Hochschulen ankam, verstrich eine weitere Woche:

Unproduktive Entschleunigung

So können Sie sich den Ablauf in etwa vorstellen:

1.
Der beauftragte Projektleiter steckte in laufenden Projekten und hat den Auftrag nicht sofort an den Grafiker weitergeben. (3 zusätzliche Tage)

2.
Der Grafiker war mit einem dringenden Projekt beschäftigt (3 zusätzliche Tage)

3.
Das Zitat eines Praktikanten brauchte ebenfalls seine Zeit. (2 zusätzliche Tage)

4.
Die „Absegnung“ des Entwurfs verschob sich um drei weitere Tage, weil ich auf Geschäftsreise war.

5.
Zwei weitere Tage verstrichen, bis der Digitaldruck im Sekretariat war und von dort endlich verschickt werden konnte.

Aus vier Stunden wird eine Ewigkeit

So wurde aus einem Miniprojekt etwas überraschend Großes, bei dem die grafische Gestaltung, die Textarbeit und der Digitaldruck unseres Mediums ALLEINE am Ende nur ganze vier Stunden in Anspruch genommen hatte. Der große „Zeit-Rest“ war auf der Strecke geblieben. Zeit, die immer wieder an den unterschiedlichsten Stationen und an unseren sorgfältig arbeitenden Design Tech – Mitarbeitern hängengeblieben war. So etwas wie „Wartezeit“. Jürgen Kurz hat bei seinen Bohrerboxen von „Liegezeit“ gesprochen. Sobald mehrere Menschen oder auch ganze Unternehmen an einem Projekt beteiligt sind, und sei es auch noch so „klein“, entstehen solche Liegezeiten, die ein Vielfaches der Produktionszeit ausmachen.

Beschleunigung ohne Stress

Wir bei Design Tech haben gelernt, dass es für Industrial Designprojekte ohne Liegezeiten drei wesentliche Voraussetzungen braucht:

1.
Ein Projektplan mit sorgfältig ausgefeilten Meilensteinen, der die Zustimmung aller Beteiligten hat.

2.
So kann jeder genau erkennen, wer was wann liefert und kann dadurch seine Zeitfenster verbindlich reservieren.

3.
Wir handeln immer nach dem Prinzip der Dringlichkeit. Ganz einfach.

Dieser Anspruch ist uns längst in Fleisch und Blut übergegangen, so dass kleine Projekte auch ohne Projektplan minimale Liegezeiten haben.

So haben wir erreicht, dass bei Maschinendesign Projekten in den letzten Jahren jedes Terminversprechen eingelöst wurde!

Wenn Sie Ihre Projekte nach unserem Beschleunigungsprinzip vorbereiten, werden Sie Stress und Ärger  vermeiden und eine zeitliche Punktlandung erreichen.

 

Ihr Jürgen R. Schmid
Design Tech

 

www.designtech.eu

 

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