Ich bin DOCH kein armes Schwein

8 Jun

Erfolgreiche Buchautoren und Berater behaupten, dass wir dann eifrige Mitarbeiter haben, wenn wir sie richtig motivieren. Gebetsmühlenartig wollen sie uns vermitteln, dass wir für die Motivation unserer Teams zuständig sind. Es können ganze Bücherregale gefüllt werden mit Top-Tipps für das richtige Motivieren. Dabei übersehen diese Experten, dass Führungskräfte nicht dazu da sind, Ihren Mitarbeitern das Motiv zu liefern, damit sie morgens freudestrahlend aufstehen und begeistert zur Arbeit gehen.

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Was ich liebe, treibt mich an

 

Jedes Projekt ist großartig

Durch Beobachtungen bei Kunden, bei Design Tech und mir selbst habe ich ein Geheimnis entdeckt. Als ich meinen ersten Job angenommen habe, musste mich kein Mensch motivieren. Ich bin sogar davon überzeugt, dass es auch niemand geschafft hätte, hätte ich nicht aus mir selbst heraus eine ganz eigene individuelle,  unverwechselbare Antriebskraft gehabt. Ich wollte jeden Tag an einem Projekt – groß oder klein, wichtig oder weniger wichtig, schwierig oder einfach – das allerbeste Ergebnis erreichen.

Kein Mensch braucht einen Wecker

Jeden Tag wollte ich alles geben und mich selbst übertreffen. Ich hatte nicht erst bei meinem ersten Arbeitstag, sondern schon als Kind diese unglaubliche Kraftquelle, die eine fabelhafte Begeisterung spendet. Ich habe an mir selbst beobachtet: wenn das Motiv groß genug ist, dann brauche ich keinen Wecker, der mich aus dem Schlaf reißt und mir bereits am frühen Morgen einen Schrecken einjagt.

Die innere Kraft

Diese Erkenntnis, dass motivierte Menschen ein starkes Motiv haben, hat mich veranlasst, mit jedem Designer bei Design Tech ein Gespräch zu führen, um mit ihm über sein Motiv zu sprechen.
„Warum stehen Sie jeden Morgen auf und kommen zu Design Tech?“
Ich habe einige interessante und beeindruckende Antworten bekommen. Häufig habe ich gehört, dass die Gestaltungsmöglichkeiten ein wichtiger Beweggrund sind. Wir haben aber auch herausgefunden, dass fast jeder die Intensität und Kraft seiner ganz persönlichen Motivation verstärken kann. Dabei habe ich gelernt, dass der Beweggrund für den Antrieb nur selten ein Selbstläufer ist.

Das Motiv ist unersetzlich

Jeder einzelne kann sich seiner eigenen Energiequelle bewusst werden und in einem intensiven Prozess so lange daran feilen, bis aus einem launischen Impuls eine stets präsente Antriebskraft wird.
Wer auf dem Weg ist, diesen inneren Kern zu finden, der spürt deutlich und schrittweise seinen persönlichen Energiezuwachs. Jeder kann unabhängig werden von der fremdgesteuerten Motivation der Vorgesetzten, die im Grunde eine Animation ist.

Mein Chef ist kein Animateur

Stellt der Animateur seine Arbeit ein, stürzt die Motivation ins Bodenlose. Es geht also nicht darum, dass der Unternehmer den Mitarbeiter motiviert, oder sagen wir besser animiert. Im Gegenteil: Solche Menschen sind in höchster Abhängigkeit von anderen. Sie brauchen eine anhaltende Animation, die permanent Impulse liefert, um am Ball zu bleiben. Jeder kann selbst entscheiden ob er motiviert ist, oder doch bevorzugt, animiert zu werden.

Der Lohn

Warum tue ich das, was ich mache? Warum bin ich da, wo ich bin? Warum lebe ich mit dem Menschen, mit dem ich lebe? Warum habe ich diesen Beruf gewählt und warum arbeite ich hier und nicht dort?
Ich finde, dass es sich lohnt, das persönliche Motiv zu erforschen, zum Leben zu erwecken und zu pflegen und zu hegen. Der Lohn, mein ganz persönliches, unersetzliches Motiv zu haben, ist die Begeisterung an meinem Sein und Tun.

 

Ihr Jürgen R. Schmid

Design Tech

 

www.designtech.eu

 

 

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